TSG Heilbronn

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Es ist einer dieser Montage, an denen man sich nur schwerlich aus dem Bett bewegt, der Himmel wolkenbedeckt, die ganze Woche liegt noch vor einem und Lust hat man nicht wirklich zur Schule oder zur Arbeit zu gehen.

Doch an diesem 5. Oktober ist es anders, denn die Vorfreude auf ein erneutes Flutlichtspiel der A-Knaben unweit des Fernsehturms, in unsrer schwäbischen Landeshauptstadt lässt die Stunden nur so dahingleiten. Noch vor dem ersten Feierabendbier der Väter, macht sich die Karawane auf den Weg Richtung Süden, umfährt nicht vorhandene Staus und bezwingt auch die lokalen Corona-Hygiene-Anmeldeformalitäten mit Bravour.

Bevor es auf den Platz zum Aufwärmen und Einspielen geht, gibt es noch in der warmen Kabine von beiden Trainern die Analyse zum letzten Spiel, taktische Anweisungen zum heutigen und motivierende Worte zur eigenen Stärke des Teams. Wir wollen heute etwas holen, wir haben es uns verdient, wir sind keine Laufkundschaft und wir möchten uns für unsere Spitzenleistungen der ersten beiden Spiele weiter belohnen.

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Die im royalen weiß auflaufenden Kickers waren gewarnt und man sah ihnen schon an, sie wollten dagegenhalten und sie wussten, welch starkes Team sie heute zu Gast hatten. Trotzdem war es wieder die in orange-blau-orange spielende Mannschaft, die sofort das Heft in die Hand nahm und dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. Präsens am Ball und Gegner, cleveres Aufbauspiel und äußerst lauffreudige Stürmer, die mit hohem Gegenpressing in der gegnerischen Box einen unwiderstehlichen Druck aufbauten.

Dann kommt es aber leider, wie es sonst nur im Strafraum des VfB Stuttgart passiert, der Gegner ist einmal im Schusskreis, bekommt eine kurze Ecke und verwandelt diese – also 0:1 in Rückstand, quasi aus heiterem Himmel.

Früher sind Heilbronner Buben Mannschaften dann sofort wie ein Kartenhaus zusammengefallen und man konnte nach Spielende frustrierte, leicht säuerliche Jungs nach Hause fahren. ABER wir können kämpfen, wir können alles in die Waagschale werfen und wir können vor allem Ausgleich. Genau mit dieser Einstellung gingen die Jungs das weitere Spiel an, sich dagegenstellen, kämpfen und nach spielerischen Lösungen suchen. Da war es egal, ob man als B Knaben einen gefühlten Zweimetermann vor sich hatte, da wurde der Ball gehalten und unbeeindruckt Hockey gespielt. Daher war das 1:1 zur Halbzeit die logische und vor allem verdiente Konsequenz.

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Nun hieß es, bei immer unfreundlicherem Wetter, Kräfte in der Pause zu sammeln und sich taktisch die eine oder andere Variante zu überlegen. Es ging weiter auf Augenhöhe, beide Mannschaften schenkten sich nichts, die Spannung auf und neben dem Spielfeld war zu spüren und zu hören. Kein Montagabendspiel, bei dem man Zuhause auf dem Sofa eingeschlafen wäre, es wurde teilweise etwas ruppiger, die Emotionen kochten hoch und nicht jede Schiedsrichterentscheidung fand die Zustimmung des jeweiligen Fanlagers. Die Chance der kurzen Ecke nahmen die Kickers wahr und erzielten so das 2:1.

Im letzten Viertel gaben unsere Jungs noch einmal Vollgas, warfen alles nach vorne und kämpften bis zur Erschöpfung. Die Möglichkeiten zum erneuten Ausgleich waren da und ein weiteres Unentschieden wäre mehr als verdient gewesen. Leider ging an diesem Abend die lautere Mannschaft als Sieger vom Platz. Es sollte an diesem Abend einfach nicht sein, die Enttäuschung war sehr groß und einige Spieler benötigten die folgende Nacht um alles erst einmal sacken zu lassen und sich zu beruhigen.

Xaver hat es ganz treffend zusammengefasst, „sie hätten eigentlich beim Hockeyspielen nicht verloren, aber waren bei den eher unsportlichen Dingen halt unterlegen und daher sei es 1:2 ausgegangen.“

Wir sind unglaublich stolz auf diese Mannschaft. Sie kämpfen vier Jahrgänge übergreifend füreinander, jeder nimmt den anderen spielerisch mit und sie sind ein Team wie ich es selten in den letzten Jahren im Heilbronner Hockey gesehen haben. Vielen Dank für einen tollen Abend!

Bericht: Joachim 

Bilder: Tammo

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