TSG Heilbronn

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Der Oktober hat begonnen. Mit ihm kommt gleichermaßen die Erntezeit und die HBW-Endrunde. Welch passendes Bild: Was hier und dort das ganze Jahr über gestreut, gesät und gepflügt wird - am Ende ziehen wir aufs weite Feld und sehen, was zu ernten ist.

Und so kommt es, dass am 02. und 03. Oktober 2021, dem Erntedank-Wochenende, das Regionalliga-Team der männlichen U14 die berechtigte Hoffnung hat, eine besonders reiche Ernte einzufahren. Fleiß, gemeinsame harte Arbeit und große Spielfreude haben auch in diesem Jahr den Weg ins Final Four bereitet, in dem die Heilbronner Jungs gemeinsam mit dem TSV Mannheim, dem Mannheimer HC und dem HC Ludwigsburg die goldenen Garben einholen wollen.

Als Tabellendritter spielen diese am Samstag zunächst gegen den zweitplatzierten MHC. Gülden scheint die Sonne auf den blauen Platz und lässt die weiß-orangenen Trikots in voller Pracht erstrahlen. Gülden spielen die Jungs auf und zeigen, wie sehr sie sich den Einzug in diese erlesene Endrunde verdient haben.

Nachdem unsere Eigengewächse diskutiert, reflektiert und verarbeitetet haben, dass sie einem Gegner gegenüberstehen, der mittlerweile weniger eigene Saat streut, sondern vielmehr fremde Felder beackert, begegnen sie ihm lange Zeit sehr energetisch und auf Augenhöhe. In Zahlen bedeutet dies ein 0:0 nach dem 1. Viertel, nach zwei verwandelten Ecken allerdings ein 0:2 zur Halbzeitpause. Letztere wird für eine detaillierte Analyse und eine klare, aufbauende Vorgabe der Marschrichtung genutzt, so dass alle Anwesenden auch anschließend Heilbronner Spielzüge erleben können, die technisch, taktisch und kämpferisch überzeugen. Sie erleben, wie die Sprösslinge mit festem Willen an das gemeinsame Ziel glauben. Sie erleben aber auch, dass der herausragende Tormann im eigenen Kasten immer mehr zu tun bekommt. Nachdem im 3. Viertel beide Tore brachliegen, läutet dann leider ein weiterer Treffer der Mannheimer und die Tatsache, dass eigene Chancen nicht verwandelt werden können, ein Quartal ein, das letztlich mit einem 0:5 ein viel zu hoch erscheinendes Ergebnis zementiert.

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Die unbändige Enttäuschung in den vom Spielkampf gezeichneten Gesichtern ist mehr als verständlich. Doch wie sie oft sorgen die Worte unserer Coaches für Zuversicht und den Glauben daran, dass ein neuer Tag Neues bringt.

Und so geht es am Sonntag im Spiel um Platz 3 gegen den HC Ludwigsburg auch weiterhin um die Qualifizierung für die süddeutsche Meisterschaft. Treffpunkt ist das Feld des TSV Mannheim – herrlich dekoriert mit herbstlich-orangenen Heilbronner Vereinsfarben.

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Von der ersten Spielminute an besteht kein Zweifel, dass nun doch noch Erfolg geerntet wird. Das Spiel wird eindeutig vom Heilbronner Team dominiert und findet fast ausschließlich auf der Seite des gegnerischen Tors statt. Doch was so sicher ist wie der Laubhaufen im Herbst: Wenn der Ball nicht im Netz landet, wird`s schwer mit dem Siegen. Und es passieren Dinge, die ähnlich ärgerlich sind wie Starkregen kurz vor der Ernte:

Ein plötzliches Gegentor zum Beispiel, das trotz des anhaltenden Kampfgeistes und des großartigen Spiels bis zum Abpfiff nicht ausgeglichen werden kann.

Herbstzeit – das bedeutet eben auch Regen und Tristesse.

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Was am Tag zuvor noch Enttäuschung war, wirkt nun wie großer Schmerz. Schmerz, der nicht nur mit der verpassten und so verdienten eigenen Belohnung zu tun hat. Hätte man doch so gerne auch die Coaches belohnt und stolz gemacht. Denn nun steht unausweichlich fest: Das war das letzte Spiel mit diesem großartigen Trainerteam. Und es war definitiv das letzte Spiel mit Klemens, dem man eingangs mittels des Schlachtrufs dieses kleine Finale gewidmet hatte. Wie schön wäre ein anderer Ausgang gewesen.

Die abschließenden Worte von Klemens und Uwe vor Ort – und von Georg aus der Ferne – müssen ihn ähnlicher Weise an das Team gerichtet worden sein, wie wir es aus den bekannten Zeilen des Erntedankliedes kennen: „Gut, dass wir einander haben. Gut, dass wir einander sehn. Sorgen, Freude, Kräfte teilen und auf einem Wege gehen.“

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Man kommt erhobenen Hauptes aus der Besprechung. Und noch mehr: Wir dürfen am Ende dieser Saison Zeuge gestärkter junger Männer sein, die mit Stolz auf eine großartige Entwicklung zurückblicken können. Deren Ernte entpuppt sich – trotz der augenscheinlichen Niederlage – tatsächlich als in besonderem Maße wertvoll. Da sind nun in jeglicher Weise und sehr sinnbildlich die Vorräte für spätere Zeiten aufgefüllt worden.

Im Verständnis des Erntedankfestes ist dies wahrhaftig ein Grund zum Feiern und zum Dankbarsein. Dankbarsein dafür, dass Klemens, Uwe und Georg all ihre Kraft und Leidenschaft in die sportliche und persönlichkeitsbildende Entwicklung unserer Jungen investieren. Dankbarsein dafür, dass wir dies in einer großartigen, sehr bunten und gelegentlich wunderbar lauten Gemeinschaft erleben dürfen.

Und da das oben zitierte Lied von Manfred Siebald eine Fortsetzung findet in den Worten „Gut, dass wir nicht uns nur haben, dass der Kreis sich niemals schließt…“ dürfen wir gespannt sein, was die Zukunft bringt. Wir freuen uns in aller Wehmut auf all das, was nun kommt.

Es spielten: Anton (TW), Daniel, Ennio, Fabian, Hannes, Henri, Jakob, Leo, Levin (TW), Luca, Matti, Max, Maximilian, Niclas, Nils, Oliver, Tim, Tom

Bericht: Anne Baasch, Fotos: Arjan Strating

Den Jungs vom MHC gratulieren wir zum Meistertitel!

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