Da liegt etwas ausgesprochen Erfüllendes am Ende einer Reise.
Das weiß nun auch das RL-Team der männlichen U14, nachdem es das Wochenende vom 14. bis 16. Oktober 2022 gemeinsam und bei wunderschönem Herbstwetter in der Hafen- und Hansestadt Hamburg verbracht hat. Natürlich liegt das ein Stück weit an den besonderen Eindrücken, die dieser bedeutende maritime Ort mit all seinem Charme und seinen Sehenswürdigkeiten fraglos hinterlässt. Vor allem aber liegt das an der Tatsache, dass man sich hier in eine Hockeyhochburg begeben hat, die kaum eindrucksvoller sein kann. Und man selbst wird zum Teil einer Welt, zu der man bisher keinen Zutritt hatte. Diesen haben sich die Heilbronner Buben am Wochenende zuvor mit den Siegen bei den Qualifikationsspielen in Heidesheim verdient.
Man tritt die Reise mit großem Stolz, realistischen Erwartungen und dem ICE an. Begleitet von ausgesprochener Kurzweiligkeit und einem übervollen Verpflegungskoffer bewältigt das Team die ersten Herausforderungen und bezieht schließlich ein Hotel, in dem aus gefühlt jedem Winkel Hockeygespräche in den unterschiedlichsten Dialekten aufzunehmen sind.
Ausgeruht, aktiviert und gestärkt geht es am nächsten Morgen auf den im wunderschönen Stadtpark gelegenen Kunstrasenplatz im THC von Horn und Hamm, der sich dank der eigens mitgereisten Fangemeinde relativ zügig in orangene Töne färbt. Neu und eindrucksvoll die Professionalität anderer Fankurven, die Ausrichter-Maschinerie des Harvestehuder THC und die Tatsache, dass live getickert und gestreamt wird. Weniger neu wiederum die Buben in blau, denen man im 1. Spiel gegenübersteht. Und weniger neu auch, dass sich dieses Länderderby gegen den Mannheimer HC, das sich in keinster Weise mit dem des HSV gegen St. Pauli am Vorabend vergleichen lässt, immer als eher – na sagen wir mal - schwierig erweist.
Nervosität begleitet das Spiel der Jungs, Unsicherheiten in eigentlich routinierten Spielabläufen tragen ihr übriges dazu bei, dass die Mannheimer zu großen Teilen zwingender sind. Die Gegentore sind letztlich nicht aufzuhalten und so zeigt die Anzeigetafel bei Abpfiff ein gnadenloses 0:4.
Dieses gilt es erst einmal zu verarbeiten, denn bei aller Realität weiß man doch inzwischen: möglich wäre es gewesen.
Das sich anschließende Touri-Programm, das zunächst auf die Alster und später auf die Plaza der Elbphilharmonie führt, ertragen die immer jugendlicher werdenden Jugendlichen tapfer.
Für deutlich mehr Aufmerksamkeit sorgen die abendlichen Spielanalysen im Trainer-Hotelzimmer und das ist auch gut so. Schließlich will man am nächsten Tag, wenn es gegen die Jungs vom Marienburger SC geht, mit einem guten Gefühl vom Platz. Dass dies definitiv gelingen kann, wird schnell deutlich. Und so erzielen die Heilbronner tatsächlich bald den Führungstreffer. Der Kölner an sich ist ja nun aber bekanntlich durchaus ausgeschlafen. Und so entwickelt das Spiel einen wirklich spannenden Verlauf. Der Ausgleich zum 1:1 ist daher noch zu verkraften. Weniger trifft dies aber auf die spielentscheidende Situation vor dem Heilbronner Tor zu, die durch ein absolutes Missverständnis besiegelt, dass auch dieses Spiel verloren geht - mit einem denkbar knappen 1:2.
Und nun? Tränen trocknen, Pizza essen, durchatmen. Und unbedingt stolz sein!
Denn das Ende dieser Reise hat nicht nur mit einer Heimfahrt in den Süden zu tun. Es endet eine Reise, deren nächste Etappe die Deutsche Meisterschaft gewesen wäre. Das ist unglaublich und wirklich ausgesprochen erfüllend!
Ein herzliches Dankeschön an das Trainerteam Michi, Uwe und Georg, das nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Zug, in und vor den Hotelzimmern und quer durch die Stadt gecoacht und navigiert hat. Wir freuen uns auf weitere Reisen mit euch!
Dies gilt auch für die Eltern! Danke fürs Shuttlen, Mitorganisieren, Begleiten, Unterstützen und Mitfiebern!
Und nicht zuletzt: Danke an Tim Bamberg, dass er in seinem mittlerweile etwas zu kurz geratenen, ihn aber dennoch hervorragend kleidenden, Heilbronn-Hoodie vorbeischaute.
Es spielten:
Hannes Baasch, Jason Bonet, Jakob Drautz, Benedikt Henrich, Leo Heß, Daniel Hütter, Tim Jäkel, Ennio Kraljevic, Matthias Küster, Magnus Mair am Tinkhof, Max Oppitz, Levin Oroszy (TW), Niclas Reiter, Luca Springer, Oliver Strating, Moritz Wedeward
Bericht: Anne Baasch
Fotos: Andreas Reiter